Rezension Long way down von Jason Reynolds

Sein großer Bruder wurde auf einem Basketballplatz erschossen und Will glaubt zu wissen wer der Täter ist:

Ein Typ namens Riggs. 

Doch für Trauer bleibt keine Zeit!

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Inhalt

Jason Reynolds poetisches Jugendbuch Long way down erzählt die Geschichte des fünfzehnjährigen Will, dessen großer Bruder Shawn erschossen wurde. Nun muss Will ihn rächen, so verlangen es die Regeln.

Und dort, wo er lebt, hinterfragt man die Regeln nicht!

Die Handlung beginnt als Will in seinem Bett liegt und an die Decke starrt. Ihm geht allerhand Zeug durch den Kopf, z.B weiß er wo Shawn seine Pistole versteckt hat. 

Und er weiß, wer ihn getötet hat. 

Will holt die Waffe und schleicht sich aus der Wohnung. Er nimmt den Aufzug, doch die Fahrt nach unten dauert etwas länger als vorgesehen. 

Auf jeder Etage steigt eine Person dazu, die Will bereits kennt. 

Es sind die Geister seiner verstorbenen Freunde und Verwandten, die allesamt bei Schießereien ums Leben kamen. Sie alle erzählen ihm ihre Geschichten und er erfährt viele Dinge, die er vorher noch nicht wusste ... 

Meinung

Als ich Long way down zum ersten Mal aufschlug, staunte ich nicht schlecht – ein Gedichtband???  

Ich hatte doch einen Roman bestellt, oder? 

Durch eine kurze Recherche fand ich heraus, dass Reynolds mit "Long way down" einen ungewöhnlichen Weg geht. Es handelt sich um einen lyrischen Erzähltext, eine Mischung aus Rap-Lyrik und Prosa. 

Ich war skeptisch und fragte mich, ob das wirklich funktionieren kann. 

Um es kurz zu machen:

Ja, es kann!

Ich habe keine Ahnung, wie Reynolds das hinbekommen hat, doch vor meinem inneren Auge entstand ein regelrechter Hollywood-Blockbuster – atemberaubend! 

Die Geschichte geht unter die Haut, ist spannend, intensiv und ergreifend. Ich suchtete die 320 Seiten in ungefähr zwei Stunden durch. 

Reynolds verdeutlicht in Long way down auf äußerst kreative Art und Weise die sinnlose Spirale der Gewalt, in der Will sich befindet. Dabei bleibt er mit seinen Lesern stets auf Augenhöhe und wirkt niemals belehrend. 

Mein persönliches Fazit:

Eine tragische und doch hoffnungsvolle Botschaft perfekt auf den Punkt gebracht. 

Für wen ist Long way down?

Wie auch seine anderen Bücher handelt "Long way down" vom Leben eines Teenagers, dessen Umfeld von Gewalt, Geldmangel und Kriminalität geprägt ist. Wer sich ein bisschen für diese Thematik interessiert, kann hier bedenkenlos zugreifen. 

Reynolds gibt dem Leser einen neuartigen, originellen Zugang – einziges Manko ist die Lesezeit. 

Mich hat es nicht gestört! 

Long way down begeisterte mich, rührte mich zu tränen und ließ mich sprachlos zurück ... (natürlich im positiven Sinne)

Long way down war auf der Shortlist für den Deutschen Jugendbuchpreis. 

Rezension Long way down von Jason Reynolds Titel: Long way down, Autor/in: Jason Reynolds, Genre: Jugendbuch, Verlag: dtv Verlagsgesellschaft, Publiziert: 2022, ISBN: 978-3-423-62776-4, Seiten: 320