Rezension Young Blood von Sifiso Mzobe

Kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag schmeißt Sipho die Schule ... Der Plan: 

​Geld machen! 

Doch dann gibt es Ärger mit den Cold Hearts, einer rücksichtslosen und brutalen Gang …

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Inhalt

Young Blood ist der Debütroman des südafrikanischen Autors Sifiso Mzobe und erschien 2015 beim Peter Hammer Verlag. 

Die Geschichte handelt unter anderem von den Themen Jugendgewalt und Bandenkriminalität in Südaftika. Sie folgt dem Ich-Erzähler Sipho.

Sipho ist sechzehn und lebt in Umlazi, einem Township bei Durban.

Er spielt gerne Fußball, wurde in der Schulmannschaft sogar als Stürmer eingesetzt, doch seine Noten lassen zu wünschen übrig.

Als das Fußballprogramm an seiner Schule eingestampft wird, fasst Sipho den Entschluss, die Schule zu verlassen.

„Ich weiß noch nicht, was ich mache, Ma, aber mit der Schule bin ich fertig.“

An seinem siebzehnten Geburtstag trifft er Musa, einen alten Bekannten vom Bolzplatz.

Musa hatte die Schule bereits in der Neunten geschmissen und war nach Johannesburg gegangen, um Geld zu verdienen.

Offensichtlich ist es ihm gelungen, denn er fährt einen BMW 325is – ein Auto von dem Sipho nur träumen kann.

Musa und Sipho begeben sich zu einer Party in der Z-Sektion und machen ordentlich einen drauf. Sipho zeigt dort, was er kann: Er lässt die Reifen des BMW qualmen und driftet mit ein paar anderen Jungs um die Wette!

So etwas spricht sich natürlich herum und ein paar Tage später stehen zwei Bandenmitglieder der Cold Hearts vor seiner Tür.

Da Sipho ein begabter Autoschrauber ist, bieten sie ihm 800 Rand, damit er für sie einen gestohlenen Wagen repariert, der am anderen Ende der Stadt steht.

Sipho willigt ein.

Als die drei da sind, kommt plötzlich Musa um die Ecke und legt sich mit den Cold Hearts an. Er zeigt ihnen seine Tätowierungen und vertreibt sie.

An den Tattoos erkennt Sipho, dass Musa in Johannesburg im Gefängnis gesessen und sich dort einen Namen gemacht hat …

Musa nimmt Sipho unter seine Fittiche und macht ihm ein verlockendes Angebot:

„Ich kann dich an einer lukrativen Sache beteiligen, wenn du keinen Schiss hast. Für Mut bezahlt zu werden bringt was. Vergiss den Mist bei denen. Wir stellen zusammen ein erstklassiges Ding auf die Beine.“  

Sipho überlegt nicht lange – er willigt ein ... und gerät mit Volldampf auf die schiefe Bahn!

Meinung

Der Drogenkonsum, die Gang-Mentalität, der lockere Umgang mit Frauen … Als Fan des Genres bin ich einiges gewohnt, aber trotzdem musste ich an der ein oder anderen Stelle schlucken.

Ich fragte mich: Will ich überhaupt, dass die Geschichte für Sipho gut ausgeht?

Selbst jetzt, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, kann ich die Frage nicht beantworten ... Doch genau diese Gratwanderung macht Young Blood meiner Meinung nach so besonders!

Young Blood ist eine ergreifende Geschichte, die wie das echte Leben daherkommt: knallhart, tragisch und doch manchmal sanft. Und Sifiso Mzobe schafft es immer wieder, dem Protagonisten Tiefe zu geben.

Relativ zu Beginn des Buches z. B. verletzt Sipho eine andere Person, um jemanden zu beschützen.

Die andere Person stirbt an den Folgen der Auseinandersetzung.

Nun klebt Blut an Siphos Händen.

Er beschreibt diese Erfahrung beiläufig, aber dennoch so eindringlich, dass man merkt, wie sehr es ihn belastet.

Und die Beziehung mit seiner Freundin Nana zieht sich durch das ganze Buch wie ein roter Faden. Vor ihr hält er seine illegalen Aktivitäten geheim, doch gleichzeitig spürt man, dass er sie liebt.

Young Blood erzählt die Geschichte eines Jugendlichen, der in einer absonderlichen Welt aufwächst – und einen gefährlichen Weg einschlägt, um sich zurechtzufinden.

 Für wen ist Young Blood?

Ich möchte Young Bood jedem ans Herz legen, der sich für authentische Literatur aus den Townships interessiert. Sifiso Mzobe wuchs selbst in Umlazi auf und man merkt, dass er weiß worüber er schreibt.

Wer sich nicht am Drogenkonsum und den fragwürdigen Aktivitäten stört, wird mit einer Geschichte belohnt, die einen starken Eindruck hinterlässt (Zumindest tat sie es bei mir).

Young Blood entführte mich in die trostlose Welt der Townships und machte mich nachdenklich. Es war eine bittersüße Erfahrung.

Für sein Werk wurde Sifiso Mzobe unter anderem mit dem Wole Soyinka Prize for Literature ausgezeichnet.

Rezension Young Blood von Sifiso Mzobe: Titel: Young Blood, Autor/in: Sifiso Mzobe, Genre: Jugendbuch, Verlag: Peter Hammer Verlag, Publiziert: 2015, ISBN: 978-3-7795-0518-1 , Seiten: 272